BNE und Demokratiebildung

„Schülerinnen und Schüler sollen zu einem selbstbestimmten (sb), mitgestaltenden (mg), verantwortungsbewussten (vb) und solidarischen (sd) Leben in der globalisierten (gl) Welt befähigt werden.“ (Vergl. BNE-Erlass Punkt 2)

Seit Juni 2021 gelten in Niedersachsen der BNE-Erlass sowie der Demokratiebildungserlass. Beide Erlasse nehmen Bezug auf die Agenda 2030 der vereinten Nationen und den nationalen Aktionsplan BNE von 2017. BNE bedeutet Bildung für nachhaltige Entwicklung.

Im Frühjahr 2022 haben sich der Kinderrat und das Kollegium mit der Frage auseinandergesetzt in welchen Bereichen wir schon den Erlassen entsprechend handeln und, was wir uns noch vorstellen können. Als Resultat haben wir nach den Sommerferien den Frei Day bei uns eingeführt. In den folgenden Bereichen leben wir BNE und Demokratiebildung:

Jede Klasse wählt zwei Vertreter oder Vertreterinnen, die die sich einmal wöchentlich im Kinderrat treffen und für sie wichtige Anliegen besprechen. Einige Fragestellungen werden zurück in die Klassen gegeben und dann im Klassenrat diskutiert. Dieser findet einmal in der Woche statt und wird von den Kinderratskindern der Klasse geleitet.

In vielen Bereichen haben unsere Schülerinnen und Schüler ein Mitspracherecht. Beispielsweise wird regelmäßig über die Tanzauswahl bei Schulfeiern, gemeinsame Lieder bei den Jahreszeitensingen oder auch über die Teilnahme an Veranstaltungen abgestimmt.

Die gewählten Kinderratskinder sind außerdem für Teile der Moderation und der Organisation von Schulveranstaltungen zuständig und führen Besucher durch die Schule.

Da es aufgrund der geraden Anzahl an Kinderratsmitgliedern bei Abstimmungen zu Pattsituationen kommen kann, hat der Kinderrat im Sommer 2022 entschieden, dass wir einen Schulsprecher oder eine Schulsprecherin benötigen, dessen oder deren Stimme im Zweifelsfall doppelt zählt. Seit dem Schuljahr 2022/2023 können sich Kinderratsmitglieder auch der der gesamten Schulgemeinschaft zur Wahl zum Schulsprecher oder zur Schulsprecherin stellen.

Neben der doppelten Stimme haben der Schulsprecher oder die Schulsprecherin sowie deren Vertretung auch repräsentative Aufgaben.

Die Lindenklasse ist ein Klasse der Lindenschule aus Rotenburg, die seit 2003 bei uns einen Klassenraum hat und zur Schulgemeinschaft gehört. Wir haben gemeinsame Pausen, treffen uns in der Bewegungszeit und bei vielen gemeinsamen Aktionen mit der gesamten Schule. Kooperation findet auch im Unterricht verschiedener Fächer und bei Projekten statt.  Es ist normal, verschieden zu sein, das ist, was unsere Kinder lernen. Sie lernen Toleranz und Wertschätzung anderen gegenüber und auch Verantwortung für vermeintlich Schwächere zu übernehmen und handeln solidarisch.

Für uns stellt die Kooperation einen großen Mehrwert da und wir sind froh, dass wir sie haben.

Die Pausenhelfer unterstützen die aufsichtsführenden Lehrkräfte. Sie dienen als Ansprechpartner bei kleineren Konflikten, können diese zum Teil auch lösen oder bei Bedarf Hilfe holen.

Jeden Tag gibt es in den Klassen einen Chef oder eine Chefin des Tages. Dabei wird nach einem Rotationsprinzip vorgegangen, so dass alle drankommen. Der Chef des Tages ist mit für die Strukturierung des Vormittages zuständig. So nimmt er oder sie beispielsweise die Begrüßung vor, ist für das Datum zuständig, darf für Ruhe sorgen und die gängigen Tagesrituale anleiten.

Einmal jährlich finden die Aktionstage Zu-Fuß-zur-Schule statt. Es geht dabei darum, dass Kinder ohne Auto zur Schule gelangen. Dadurch tun sie aktiv etwas für den Klimaschutz, wenn weniger Autos unterwegs sind. Um diesen positiven Effekt auch nach den Aktionstagen beizubehalten bekommen Kinder, die zu Fuß oder mit dem Rad zur Schule kommen, einen Punkt, wer 20 Zufußgehpunkte gesammelt hat bekommt eine Fleißperle.

Bei den Jahreszeitensingen in der Schule oder außerhalb beispielsweise bei der Seniorenweihnachtsfeier der Hemslinger Schützen haben unsere Schülerinnen und Schüler Plattformen, um ihre Talente vor Publikum zu präsentieren. Auch haben Dritt- und Viertklässler der Schule insgesamt bisher drei Musicals selbst geschrieben und zwei davon vor großem Publikum aufgeführt. Das dritte konnte leider coronabedingt nicht dargeboten werden.

Regelmäßig besuchen wir außerschulische Lernorte wie beispielsweise eine Mosterei, eine Windmühle oder einen Bauernhof. Oft gehen wir auch in die Natur vor Ort, um

den Kinder die Natur oder den Umgang mit Ressourcen näher zu bringen. In den letzten Jahren waren wir zum Pilze sammeln im Wald, haben einen Bienenwiese angelegt oder den Bauerngarten am Brockwischenhus aufgesucht.

Kinder können die Welt verändern. Seit dem Schuljahresbeginn 2023 haben sie bei uns Zeit dies zu tun.

Am Frei Day arbeiten die Kinder 4 Stunden lang selbstständig zu den 17 Nachhaltigkeitszielen. Sie entwickeln Projektideen zur Umsetzung der Ziele und führen diese durch. Sie lernen dabei ihre Zukunft selbst in die Hand zu nehmen. Sie handeln selbstbestimmt, und übernehmen Verantwortung für ihren Lernprozess, für andere und für ihre Zukunft. Sie agieren sich in globalen Zusammenhängen und gestalten ihre Zukunft und ihre Umgebung mit. Sie handeln solidarisch.

Der Frei Day hat folgenden festen Ablauf:

  1. Forum – wir gucken gemeinsam Logo und überlegen, welche Ziele die einzelnen Themen betreffen.
  2. Arbeit in selbstgewählten Gruppen
  3. Forum zum Vorstellen der Ergebnisse

Aktuelles aus dem Frei Day gibt es hier.

Unsere Netzwerke zur Umsetzung der BNE- und des Demokratiebildungserlasse sind das Netzwerk Werkstatt Zukunftsschule des Kultusministeriums, das Netzwerk Umweltschule sowie Schule im Aufbruch.

Weitere Informationen finden Sie auf unserer Task Card